- Kommentare
- Syrien
Kein Marschbefehl
Wolfgang Hübner über den Ruf nach deutschen Truppen in Syrien
Wer so etwas auch nur der Form halber prüfen will, sollte zunächst die Frage beantworten, was so ein Schritt zur Lösung des Syrien-Konflikts beitragen könnte. Die Antwort: nichts. Der einzige Effekt wäre, dass ein weiterer Staat direkt in diesen Krieg hineingezogen würde, was seine Beendigung nicht erleichtern, sondern erschweren würde.
Man kann nur hoffen, dass die SPD bei der strikten Ablehnung solcher Zudringlichkeiten aus den USA bleibt. Truppen hin und her zu schieben bringt Syrien dem Frieden nicht näher. Nötig sind politische Anstrengungen, so kompliziert das in diesem internationalen Großkonflikt auch sein mag.
Und notwendig ist es, dass die Industriestaaten endlich aufhören, die Krisenregion und ihre Anrainer aufzurüsten. Und übrigens: Der neue Verteidigungsminister, den Deutschland vielleicht bald bekommt, muss sich auch daran messen lassen, wie resistent er gegen irgendeine Art von Marschbefehl ist.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.