Schnitt ins eigene Fleisch

Simon Poelchau über Chinas trotz Handelsstreit gestiegene Exporte

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Sicherlich sind Monatszahlen in der Wirtschaft nur Momentaufnahmen, die stark schwanken können. Doch diese Momentaufnahme aus Peking dürfte US-Präsident Donald Trump besonders ärgern: Trotz des von ihm angezettelten Handelsstreits sind Chinas Exporte im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,3 Prozent gestiegen. Zwar verkauft die Volksrepublik weniger Waren in die USA, dafür aber mehr in den Rest der Welt.

Trump dürfte sich mit seinem Gebaren also erst mal tief ins eigene Fleisch geschnitten haben. Schließlich treffen ihn die Folgen der Auseinandersetzungen mehr als seinen Kontrahenten. Um fast ein Fünftel schrumpften die US-Ausfuhren nach China. Dabei ist der diese Woche im Gegenzug zur Ausweitung der US-Zölle beschlossene Einfuhrstopp von Agrarprodukten aus den Vereinigten Staaten in die Volksrepublik noch nicht mal berücksichtigt. Dies wird vor allem die schon ohnehin gebeutelten Bauern im Mittleren Westen treffen. Zwar gehen auch die US-Zölle nicht folgenlos an China vorbei. Doch kann das Land sie anscheinend reichlich kompensieren, indem es mehr Waren an seine südostasiatische Nachbarn und die EU verkauft.

Insofern sollte Trump es sich noch mal überlegen, ob Handelskriege tatsächlich so leicht zu gewinnen sind, wie er bisher noch behauptet. Im Moment scheint dies jedenfalls nicht der Fall zu sein.

- Anzeige -

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -