• Kommentare
  • Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft

Nützlich nur für die Auftraggeber

Jana Frielinghaus glaubt nicht, dass der Bildungsmonitor der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft hilft, die Bildungspolitik zu verbessern

Seit Jahren kritisieren namhafte Bildungsforscher die »Testeritis«. Einer von vielen Einwänden: Vergleichsarbeiten sind Momentaufnahmen und spiegeln zahllose Leistungen und Kompetenzen von Schülern nicht wider. Dennoch treibt das Vergleichswesen immer neue Blüten. Der Bildungsmonitor der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ist eine davon. Die Bildungssysteme der Bundesländer werden dafür anhand von 93 Indikatoren bewertet, zu denen auch Vergleichsarbeiten gehören. Am Ende steht eine Gesamtpunktzahl. Nimmt man nur die, landet Sachsen trotz hoher Schulabbrecherquote auf Platz eins und Bayern, das in Sachen Ganztagsbetreuung in Kitas und Grundschulen zu den Versagern gehört, auf Rang zwei.

Der Grundgedanke des Monitors ist selbstredend ein ökonomischer: Es geht um hohen Output an schnell nutzbaren Schulabgängern und Fachkräften bei möglichst geringem Mitteleinsatz. Nebenbei sind solche Untersuchungen Türöffner für wirtschaftsliberale Lobbyverbände wie die INSM bei Ministerien und Behörden. In zunehmendem Maße gestalten sie Unterrichtsinhalte mit. Abgesehen davon wird mit dem Monitor der Wettbewerb zwischen den Ländern gepredigt. Dabei wäre das Effizienteste überhaupt ein Ende der bildungspolitischen Kleinstaaterei.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal