Werbung

Dumme Arbeitgeber

Simon Poelchau über den Anstieg der Kurzarbeit und die Forderung der IG Metall nach einem Transformationsarbeitsgeld

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Das Wort »Kurzarbeit« ist derzeit nicht von ungefähr in aller Munde. Schließlich hat sich die Zahl der Beschäftigten, die wegen einer Schieflage ihres Arbeitgebers in diese arbeitsmarktpolitische Maßnahme gesteckt wurden, im letzten Jahr mehr als verdreifacht. Zwar sind 41.000 Menschen in Kurzarbeit noch relativ wenig; auf dem Höhepunkt der letzten Krise im Jahr 2009 waren es über eine Million. Doch gibt es Anzeichen, dass die aufziehende Rezession keine kurze Konjunkturflaute, sondern eine handfeste Strukturkrise wird.

Umso unverständlicher ist es, dass sich die Arbeitgeberverbände mit Händen und Füßen gegen die Forderung der IG Metall nach einem Transformationsarbeitsgeld wehren. Dabei würden die Beschäftigten nicht nur geparkt, bis die Konjunktur wieder anzieht, sondern mittels Weiterbildungen fit gemacht für eine digitale und klimafreundliche Zukunft. Doch die Arbeitgeber befürchten, dass die Arbeitsagentur bei der Bewilligung dieser Maßnahme in ihre Geschäftsmodelle hineinreden könnte, und bangen um ihre unternehmerische Freiheit. Sie übersehen so, dass auch sie davon profitieren, wenn ihre Mitarbeiter für die Geschäftsmodelle der Zukunft geschult werden. Aber vielleicht denkt manch ein etwas klügerer Chef angesichts der jüngsten Konjunkturmeldungen ja allmählich um. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal