Mehr als 1.000 zivile Todesopfer in Nordwest-Syrien

UN-Hochkommissarin für Menschenrechte prangert Konfliktparteien an

  • Lesedauer: 1 Min.

Genf. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hat die hohe Zahl ziviler Todesopfer durch Militärangriffe des Assad-Regimes und Russlands in Nordwest-Syrien angeprangert. Von Ende April bis Ende August seien durch Luftschläge und Bodenbeschuss des Regimes und der Russen laut UN-Zählungen 1.031 Kinder, Frauen und Männer ums Leben gekommen, erklärte Bachelet am Mittwoch in Genf.

Durch den Beschuss von Milizen, die gegen Assad kämpfen, seien 58 weitere Zivilisten getötet worden. Zudem seien mehr als 50 medizinische Einrichtungen und Ambulanzen attackiert und beschädigt worden. Bachelet nannte die Angriffe auf Zivilisten und zivile Ziele in der Provinz Idlib und angrenzenden Gebieten entsetzlich, beschämend und tief tragisch.

Bachelet appellierte an alle Konfliktparteien, Zivilisten zu schonen und die Kämpfe einzustellen. In dem Raum Idlib, der letzten verbliebenen Rebellenhochburg in Syrien, sitzen laut den UN drei Millionen Zivilisten fest. Zugleich verschanzen sich dort Zehntausende Bewaffnete. Die meisten von ihnen gehören islamistischen Terror-Organisationen an.

Machthaber Baschar al-Assad und Russland wollen das Gebiet mit militärischen Mitteln zurückgewinnen. In den vergangenen Jahren eroberte Assad mit russischer und iranischer Hilfe fast alle an Rebellen und Terroristen verlorenen Gebiete zurück. Seit dem Beginn des Syrien-Konflikts 2011 wurden Hunderttausende Menschen getötet, Millionen Syrer sind auf der Flucht. epd/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal