Solares Modell ist alternativlos

Martin Ling über die Preisträger des Alternativen Nobelpreises

So unterschiedlich die vier Preisträger des diesjährigen Alternativen Nobelpreises sind, eine Klammer eint sie: der Kampf für soziale und ökologische Rechte. Das gilt für die schwedische Schülerin Greta Thunberg wie für die chinesische Frauenrechts-Anwältin Guo Jianmei; das gilt für die sahrauische Menschenrechtlerin Aminatou Haidar wie für den indigenen Brasilianer Davi Kopenawa vom Volk der Yanomami. Alle eint das Anliegen, die ökologische und soziale Frage in der Gesellschaft miteinander auszusöhnen - ein Anliegen, an dem bisher jede moderne Gesellschaft gescheitert ist, weil entweder der Naturverbrauch über dem auf einem begrenzten Planeten dauerhaft Möglichen liegt oder die Verteilungsgerechtigkeit jenseits des für viele Erträglichen.

Die Yanomami im Amazonas-Gebiet zeigen seit Jahrhunderten wie nachhaltiges Leben im Urwald möglich ist, dem Wald nicht mehr zu entnehmen als nachwächst. Übertragbar auf die immer städtischer werdenden globalen Gesellschaften ist das freilich nicht, Wohlstand ist dort weit materieller definiert. Die Herausforderung aber besteht objektiv: Wenn es der Welt, angefangen von den Zentren, nicht gelingt, den Übergang von der fossilen in eine solare, solidarische Gesellschaft und Produktionsweise zu schaffen, wird die Spezies Mensch von der Erde verschwinden. Und Thunberg hat mit ihrer Politikerschelte recht: »Wie könnt ihr es wagen so zu tun, als könne das mit ›Business as usual‹ und ein paar technischen Lösungen gelöst werden?«

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