Trump ist Zeitverschwendung

Kurt Stenger über den Austritt der USA aus dem Weltklimaabkommen

Die EU ist enttäuscht, Umweltschützer sind empört, und selbst der Kreml kritisiert den Start des Ausstiegsprozesses aus dem Weltklimaabkommen durch die US-Regierung. Aus gutem Grund fallen die Reaktionen so einhellig aus. Denn wenn der historisch größte und aktuell zweitgrößte Emittent von Treibhausgasen beim Klimaschutz sich aus einem verbindlichen weltumspannenden Vertrag zurückzieht, kann dies Folgen haben: Womöglich werden andere rechts regierte Staaten in Washingtons Windschatten das Gleiche tun. Zumindest schwächt der Schritt den Druck auf alle Vertragsstaaten, ihre bislang völlig unzureichenden nationalen Klimaschutzziele deutlich nachzubessern. Und vor allem ist die Botschaft fatal, dass Regierungen allen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Trotz leugnen, dass der Klimawandel von Menschen verursacht wird. Vor allem der neuen Rechten weltweit gibt der Schritt weiteren Auftrieb.

Dennoch: Die USA sind weit mehr als nur Trump. Viele Bundesstaaten betreiben Klimaschutz ernsthafter als so mancher europäische Staat. Und auch in den USA sind die Tage der Kohleverstromung gezählt. Letztlich dürfte es auch nur eine Frage der Zeit sein, bis Washington wieder zurückkehrt in die internationale Klimadiplomatie. Das Dumme ist nur, dass gerade Zeit im Kampf gegen die Erderwärmung so knapp bemessen ist.

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