- Kommentare
- CDU
Hand in Hand mit der Tabaklobby
Stefan Otto über Christdemokraten, die in keiner »Verbotspartei« sein wollen
Das Tabakwerbeverbot ist längst überfällig. Schon vor 15 Jahren hat der Bundestag dies gegenüber der Weltgesundheitsorganisation versprochen, aber noch immer darf in Kinos oder auf Plakatwände für Tabakkonzerne geworben werden.
Teile der CDU sperren sich noch immer gegen ein Verbot. Sie wollen nicht zur »Verbotspartei« werden, heißt es. Das Argument scheint geradezu kindlich. Schließlich wird Rauchenden die Kippe ja nicht aus der Hand gehauen, sondern nur die Werbung abgeschafft. Aber vermutlich geht den dem Wirtschaftsflügel und der Arbeitsgemeinschaft für Kommunalpolitik weniger um das Hochhalten von Freiheitsidealen, sondern vielmehr darum, den Kommunen das Geld der Tabak- und Werbewirtschaft zu sichern.
Aber dass ein Werbeverbot sinnvoll ist, steht außer Frage. Auch wenn es wohl nur selten Rauchende zu belehren vermag, so hilft es doch, dem Qualmen das lässige Image zu nehmen, das es trotz aller Schädlichkeit viele Jahrzehnte lang behalten hatte. Möglicherweise hat die begonnene Ächtung der Kippe schon jetzt dazu beigetragen, dass der Anteil rauchender Jugendlicher in den vergangenen 15 Jahren um zwei Drittel zurückgegangen ist. Zweifellos ist das eine gesellschaftlicher Erfolg - gegen den sich wieder einmal Konservative sträuben, die um ihre Geschäfte bangen.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.