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Neonazidemos blockiert

Proteste in Remagen und Duisburg gegen rechts

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Rund 850 Antifaschisten haben am Samstag im rheinland-pfälzischen Remagen bei Bonn gegen einen Aufmarsch von Neonazis protestiert. Unter dem Motto »Kein ruhiges Remagen! Auf die Straße gegen rechten Terror!« stellten sich die Demonstranten rund 130 Anhängern der Kleinstpartei »Die Rechte« entgegen. Sie wollte einen »Trauermarsch« für in Kriegsgefangenschaft gestorbene Deutsche durchführen. Aufgrund der Proteste kamen die Rechten jedoch nicht weit. Gegendemonstranten hatten sich auf deren Demoroute in Bäume gehängt, aneinandergekettet sowie Sitzblockaden gebildet. Die Neonazis mussten daraufhin ihre Strecke verlegen und kürzen.

Das Bündnis »NS-Verherrlichung stoppen« zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der Proteste. »Der heutige Tag ist aus antifaschistischer Sicht als voller Erfolg zu werten«, hieß es in einer Erklärung. Gleichwohl sei es alarmierend, dass zahlreiche Protagonisten der »rechtsterroristischen Szene in Deutschland« an dem Aufmarsch teilgenommen hätten. Am Abend kam es im Bonner Hauptbahnhof zu Auseinandersetzungen zwischen rückkehrenden Antifaschisten und Rechten. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an und leitete Verfahren wegen schweren Landfriedensbruchs ein.

Derweil protestierten am Sonntagnachmittag in Duisburg Hunderte Menschen gegen einen Aufzug des dortigen Ablegers der rechten »Pegida«-Bewegung. An der Demonstration der Rechtsradikalen nahmen laut Polizei, die mit einem Großaufgebot vor Ort war, etwa 200 Personen teil. Nach Polizeiangaben beteiligten sich an den Protesten rund 650 Menschen. Zu diesen - es gab insgesamt vier Demonstrationszüge - hatte das Bündnis »Duisburg stellt sich quer«, zu dem die örtliche LINKE und die Initiative »Flüchtlinge für Flüchtlinge« gehören, mobilisiert. Auch die Synode der evangelischen Kirche hatte zu Protesten aufgerufen. Bis Redaktionsschluss hatten sich auf der Route der Rechten mehrere Sitzblockaden gebildet. seb

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