Acht Kinder ab Januar ohne Betreuung

  • Claudia Krieg
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Kinderladen »Trau Dich« in Kreuzberg schließt am Freitag wegen Verdrängung. Acht von 22 Kindern seien zum neuen Jahr ohne Betreuung, erklärt Claire Horst, Sprecherin der betroffenen Eltern. »Einige sind untergekommen, einige überlegen, ob sie die Zeit bis zum Schulanfang nächstes Jahr ohne Tagesbetreuung schaffen können«, berichtet Horst. Man versuche verzweifelt, die Gruppe der verbliebenen acht Kinder gemeinsam unterzubringen. Ob das eventuell in der in der Nähe neu gebauten Kindertageseinrichtung möglich ist, sei aber vollkommen ungewiss. Deren für das Frühjahr geplante Eröffnung stelle die Eltern in jedem Fall vor das Problem, mehrere Monate überbrücken zu müssen. »Das können wir nicht, wir arbeiten ja alle«, sagt die Kita-Mutter. Man habe sich nun an Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) und an die Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) gewandt - aber bisher noch keine Antwort erhalten.

Der Kinderladen muss schließen, weil alle Versuche, mit der Vermieterin über einen Weiterbetrieb zu verhandeln, gescheitert seien, heißt es seitens der engagierten Eltern. Das Problem ist, dass der Mietvertrag für die Räume auf eine Privatperson abgeschlossen wurde und nicht auf einen Verein. Die Erbpächterin hatte über eine Verwalterin erklären lassen, dass sie nicht mehr an einem Kitabetrieb interessiert sei. Trotz Unterstützung der Eltern durch Jugendamt, Kitaaufsicht und Bezirksbürgermeisterin ist es nicht gelungen, eine Lösung für den Kinderladen zu finden.

Derzeit räumen die Mitarbeiter*innen das Inventar aus. »Die Kinder sehen zu, wie sich ihr vertrauter Raum in Nichts auflöst«, beschreiben die Eltern die Lage.

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