Werbung

Smarte Verkaufsshow

Haidy Damm über eine neue Erzählung zur Agrar-Digitalisierung

  • Haidy Damm
  • Lesedauer: 1 Min.

Wer etwas verkaufen will, dem nützt eine gute Erzählung oftmals mehr als ein teurer Werbeclip. Das mögen sich auch die Befürworter*innen der Digitalisierung in der Landwirtschaft gedacht haben. Obwohl hierzulande die Mehrzahl der Landwirt*innen skeptisch ist, taucht seit der Grünen Woche im Berliner Politjargon immer öfter folgende Erzählung auf: Die Landwirtschaft in Deutschland sei eigentlich schon seit Jahrzehnten digital, Agrarbetriebe seien quasi Vorreiter dieser Entwicklung. So sagte es Bundesagrarministerin Julia Klöckner zur Eröffnung der Messe in Berlin, so erzählte es auch ihre Digitalisierungsbeauftragte Engel Friederike Hessel auf einer Podiumsdiskussion. Angeführt als Beweise wurden Melkroboter, Fütterungssysteme und elektronische Datenverarbeitung.

Nun ist der Einsatz von Computern längst nicht gleichbedeutend mit der aktuellen Digitalisierungsstrategie, bei der Landmaschinenunternehmen, Futtermittelhersteller und Agrarchemiefirmen sich mit Internetkonzernen zusammentun. Diese Machtkonzentration geschieht, um die gesammelten Daten zu Geld zu machen - die sind der Rohstoff in dieser neuen Branche. Das zu ignorieren, ist gegenüber den Landwirt*innen fahrlässig, die sich mit der Digitalisierung in große Abhängigkeit begeben könnten. Es dient allein dem Verkauf.

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -