unten links
Der Mensch mag es, Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Es reicht das Gefühl, es selbst geschafft zu haben. In der wenigen Zeit, die uns für Nebensächlichkeiten wie die Nahrungsaufnahme bleibt, ist die Krone der Zivilisation erreicht, wenn nicht zwischen zwei Terminen hastig ein belegtes Brötchen vom Bäcker reingewürgt wird, bei dem sich der an den Rändern braun gewordene Käse nach oben wölbt, was durch einen bereits ebenfalls ausgetrockneten Paprikastreifen nur stümperhaft kaschiert ist. Wer wirklich etwas Gutes für die Seele tun will, für den wurde die Supermarkt-Kategorie »ready« erfunden. Salat, portionsweise abgepackt, in einzelne Ingredienzen zerlegt (Tomaten und Mais sind in ein extra Schälchen gebettet), so dass man sie nur noch zusammenfügen muss. Ein Segen für den Homo Hungricus, den Alltagsalchemisten, für den Frische und Genuss auch im hektischen Spätkapitalismus Priorität haben. Wenigstens vom Gefühl her. cod
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.