Besser zu Hause

Ines Wallrodt über Heimarbeit in Zeiten von Corona

Nicht nur bei einem Corona-Verdacht, auch präventiv stellen derzeit viele Unternehmen auf Arbeit aus dem Homeoffice über. So könnte ausgerechnet ein Virus einen Kulturwandel befördern, der seit Jahren nur langsam vorankam. Im Land des »Präsentismus« - wo diejenigen als besonders engagierte Arbeitskräfte gelten (und befördert werden), die bis in die Puppen im Büro ausharren -, werden nun in kürzester Zeit Arbeitsabläufe so umgestaltet, dass nicht alle Beteiligten in einem Raum zusammentreffen.

Dabei wird es sicher knirschen und knarren, aber an der einen oder anderen Stelle doch auch viel geschmeidiger funktionieren, als manch Kollege oder Chef gedacht hätte. Daran werden all jene Beschäftigte anknüpfen können, die sich seit Langem mehr Lockerheit im Umgang mit Homeoffice wünschen. Die einfach ab und an von zu Hause arbeiten wollen, ohne dafür extra kämpfen zu müssen und ohne wegen dieses angeblichen Luxus beneidet oder als »Niedrigleister« verdächtigt zu werden.

Natürlich ist Heimarbeit nicht in allen Jobs möglich. Das ist jedoch kein Hindernis für alle, die es könnten, aber bislang nicht dürfen. Ein gesetzlich verbrieftes Recht braucht es trotzdem noch - die SPD ist dafür, die Union dagegen - , ebenso wie konkrete Regelungen im Betrieb. Die Erfahrungen der nächsten Monate können dazu beitragen, Blockaden zu lösen.

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