Corona-App verschoben
Infektionsketten sollen technisch leichter verfolgbar werden. Nur ab wann?
Kurz vor Ostern, kurz nach Ostern und nun erst in drei bis vier Wochen: Der Starttermin für eine Corona-App, mit der Kontakte zu Infizierten technisch nachverfolgt werden sollen, ist nun in den Mai gewandert. Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) begründete dies vor allem mit den Erfordernissen beim Datenschutz: »Es geht ja darum, dass wir bei der Datensicherheit, beim Datenschutz und auch bei dem dahinterliegenden Konzept natürlich so perfekt wie möglich sein müssen. Das muss den Anforderungen genügen, die wir auch ansonsten an eine solche Technologie stellen«, sagte Spahn der »ARD«.
Der Fraktionsvize der Grünen, Konstantin von Notz, kritisierte ein »intransparentes Vorgehen« der Bundesregierung und des Robert-Koch-Instituts. Es sei »absolut unverständlich«, warum die Regierung auf diese Weise »das Vertrauen der Nutzerinnen und Nutzer so leichtfertig verspielt«
Kritik gibt es auch aus Reihen der Datenschützer. Im derzeit von der Bundesregierung favorisierten Konzept PEPP-PT (App zur europaweite Erfassung von Annäherungskontakten) setzt man jetzt auf eine zentrale Serverlösung, die als anfälliger gilt, was den Missbrauch von Daten angeht.
Kommentar Seite 6
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.