Impfstoffe für alle

Kurt Stenger über eine überlebenswichtige Verteilungsfrage

In vielen Labors wird fieberhaft an einem Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus geforscht. In einigen Monaten dürfte die langersehnte Immunisierung auf diesem Weg dann möglich sein - Covid-19 verliert seinen Schrecken. Doch zwei Dinge sind auch klar: Über einen längeren Zeitraum werden nur relativ kleine Mengen verfügbar sein, und wie bei allen Produkten aus der kommerziellen Pharmawelt stellt sich später die Frage des Zugangs und der Bezahlbarkeit für arme Länder wie Leute.

Daher ist es wichtig, dass die 193 Mitgliedstaaten in der UN-Vollversammlung einstimmig einen »gleichberechtigten« Zugang zu künftigen Impfstoffen oder auch Medikamenten gegen die Viruserkrankung verlangen. Es darf weder Beschränkungen durch die Heimatstaaten der Pharmakonzerne noch profitablen Patentschutz noch das Recht des finanziell Stärkeren geben: Hamsterkäufe, wie sie einige Staaten derzeit bei Schutzbekleidung oder Beatmungsgeräten tätigen, sind unverantwortlich.

Eigentlich ist jetzt die Stärke der Uno gefragt. Doch der Sicherheitsrat, sonst bei jedem kleineren Konflikt auf der Matte, glänzte bisher durch Abwesenheit. An Mitteln fehlt es der WHO als Koordinator bei Pandemien, zu allem Übel will US-Präsident Donald Trump die UN-Organisation kaltstellen. Gegen politische Manöver gibt es auf absehbare Zeit keinen Impfstoff.

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