Kitas und Schulen sollen weiter öffnen

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Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat angekündigt, die Kitas Zug um Zug wieder in Betrieb zu nehmen. «Wir sind schon bei einer Versorgung von rund 40 Prozent des Normalbetriebs und gehen jetzt schrittweise auf 70 Prozent», sagte er am Donnerstagmorgen im RBB-Inforadio. Das sei bereits deutlich mehr als in anderen Bundesländern, die teilweise erst jetzt eine Notbetreuung einrichteten.

Der Kitabetrieb könnte Müller zufolge über kleinere Gruppen und zeitversetztes Betreuen in Gang kommen. Ab dem 14. Mai sollen zum Beispiel Vorschulkinder wieder in die Betreuung gehen können, hieß es am Donnerstag im Bildungsausschuss des Abgeordnetenhauses. Allerdings, so der Regierende Bürgermeister, könnten viele Erzieher*innen wie auch Lehrer*innen nicht sofort arbeiten gehen, weil sie zu einer Risikogruppe gehörten und erst getestet werden müssten. Dort, wo Einrichtungen wieder geöffnet werden, soll laut Müller künftig noch stärker stichprobenweise und gezielt getestet werden. Das gelte insofern auch für Schulen und Kitas.

Ab Montag werden auch die Schulen weiter öffnen. Das ist nach Einschätzung der Berliner Elternvertreter für Schulen und Schüler*innen eine echte Herausforderung. «Dass die fünften Klassen kommen sollten, war bekannt», sagte der Vorsitzende des Landeselternausschusses, Norman Heise am Donnerstag. «Dass jetzt aber auch die ersten Klassen mit dabei sind, das hat vielen den Boden unter den Füßen weggerissen.» Wie das machbar sei, müssten jetzt die Schulen organisieren. Wie viele Lehrer*innen überhaupt unterrichten können oder zur Risikogruppe gehören und das nicht dürfen, sei sehr unterschiedlich, sagte Heise. Auch für die Eltern sei es schwierig, von den Entscheidungen so kurzfristig zu erfahren. Viele habe die Entscheidung, die Schulen weiter zu öffnen, aber gefreut, so Heise: «Mit Sicherheit die, die sagen: »Mein Kind muss mal wieder zur Schule und ich brauche mal wieder Raum zum kurz durchatmen.«

Wenn die übrigen Klassen ab dem 29. Mai dazukommen, wird es nach Heises Ansicht sehr unterschiedliche Unterrichtsmodelle und Schichtsysteme geben. Mit Schule im Regelbetrieb wie vor den Schulschließungen im März sei jedenfalls noch nicht zu rechnen. dpa/nd

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