US-Sportstars fordern Gesetzesreform im Kampf gegen Polizeigewalt

1400 Sportler und Trainer unterzeichnen nach Tod von George Floyd offenen Brief

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington. Hunderte US-Sportstars haben nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd eine Gesetzesreform gefordert, um Polizisten nach einem Fehlverhalten leichter zur Rechenschaft ziehen zu können. »Die Zeit für Debatten über die unkontrollierte Autorität der Polizei ist vorbei; jetzt ist die Zeit für einen Wandel«, schrieben Sportler wie die Footballstars Tom Brady und Drew Brees in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief.

»Wir haben genug von Gesprächen über die Rechenschaftspflicht von Polizisten, die zu nichts führen«, heißt es in dem Brief der Players Coalition, den mehr als 1400 aktive oder frühere Sportler und Trainer unterschrieben. »Es gibt ein Problem. Die Welt ist Zeuge davon geworden, als der Polizist Chauvin George Floyd ermordete, und die Welt sieht es jetzt, wenn Polizisten enorme Gewalt gegen friedliche Demonstranten einsetzen.«

Konkret fordern die Unterzeichner des Aufrufs den US-Kongress auf, eine Gesetzesinitiative von zwei Abgeordneten zu unterstützen, um die sogenannte qualifizierte Immunität für Polizisten abzuschaffen. Diese sorgt dafür, dass Zivilklagen von Opfern von Polizeigewalt häufig scheitern. Polizisten müssen für eine Verurteilung gegen »eindeutig festgelegtes« Recht verstoßen haben. Dafür ist aber ein nahezu identischer Präzedenzfall nötig, über den ein Gericht bereits geurteilt hat.

George Floyd war vor zweieinhalb Wochen bei einem brutalen Polizeieinsatz in der US-Großstadt Minneapolis getötet worden. Der weiße Polizist Derek Chauvin kniete fast neun Minuten lang auf dem Nacken des festgenommenen Afroamerikaners, obwohl dieser wiederholt klagte, er bekomme keine Luft mehr.

Der Tod des 46-Jährigen, der am Dienstag in Houston bestattet wurde, hat zu landesweiten Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt geführt. Der Vorfall hat zudem Forderungen nach tiefgreifenden Polizeireformen neuen Auftrieb gegeben. AFP/nd

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