Albas Basketballer holen den Titel nach Berlin

Zehn Spiele, zehn Siege: Der Hauptstadtklub feiert nach einer überlegenen Finalrunde den Erfolg mit Meisterschaftsfinale gegen Ludwigsburg

  • Thomas Häberlein, München
  • Lesedauer: 3 Min.

Das Warten hat ein Ende: Nach einer Durststrecke von zwölf Jahren ist Alba Berlin wieder die Nummer eins im deutschen Basketball. Der einstige Seriensieger gewann beim Endturnier der Bundesliga (BBL) in München dank einer über weite Strecken souveränen Vorstellung mit 75:74 (42:35) auch das zweite Finalspiel gegen die Riesen Ludwigsburg und holte sich mit einem Gesamtvorsprung von 24 Punkten seine neunte deutsche Meisterschaft. Erstmals seit 2003 dürfen die Berliner damit auch das Double feiern.

Den Pokal hatte sich Alba zum zehnten Mal bereits im Februar gegen Oldenburg gesichert. Nun, in der Finalrunde um die Meisterschaft und vor allem in den beiden Endspielen, demonstrierte der Vierte der abgebrochenen Hauptrunde seine derzeitige Ausnahmestellung: Dem glanzvollen 88:65 gegen die Ludwigsburger am Freitagabend folgte am Sonntag ein weiterer überzeugender Auftritt. »Ich brauche noch ein paar Momente, um das zu realisieren«, sagte der Berliner Johannes Thiemann kurz nach dem Spiel. LudwigsburgsJonas Wohlfarth-Bottermann war trotz des Scheiterns »sehr stolz. Keiner hatte auf dem Zettel, dass wir noch mal so zurückkommen«.

»Titel sind das Salz in der Suppe, es ist eine totale Freude, Titel zu gewinnen«, hatte Albas Manger Marco Baldi vor den letzten 40 Minuten dieser Saison gesagt. Und diese Freude wollte sich Alba nach dem Hinspiel auch nicht mehr nehmen lassen. Nach einem fehlerhaften Beginn beider Finalisten riss die Mannschaft des spanischen Trainers Aito Garcia Reneses das Spiel gegen Ende des ersten Viertels an sich: Zu diesem Zeitpunkt betrug der Gesamtvorsprung bereits 33 Punkte, zur Halbzeit 30 Punkte, nach drei Vierteln 36 Punkte.

In den beiden vergangenen Jahren hatte Alba, Dauermeister in der BBL von 1997 bis 2003, jeweils die Finalserie gegen Bayern München verloren. In eigener Halle schied der Titelverteidiger diesmal schon im Viertelfinale gegen Ludwigsburg aus. Die Berliner mit ihrem gut besetzten Kader präsentierten sich dagegen als homogene Mannschaft, die ihrer Rolle als Mitfavorit mit zehn Siegen aus zehn Spielen jederzeit gerecht wurde.

Mit dem ersten Meistertitel seit zwölf Jahren zahlt sich die Beharrlichkeit von Baldi aus. Mit viel Leidenschaft hatte er in den vergangenen Jahren daran gearbeitet, die dominierenden Bamberger (Meister 2010 bis 2013 und 2014 bis 2017) und Münchner (Meister 2014, 2018, 2019) wieder zu überflügeln. In der Coronakrise gelang es ihm - gegen eine Ludwigsburger Mannschaft, die nach den Kraftakten im Viertelfinale gegen den FC Bayern und im Halbfinale gegen Ulm am Ende ihrer Kräfte war.

Seit mittlerweile drei Jahren arbeitet Baldi zusammen mit Aito an der Entwicklung des Großprojektes Alba: Dieses ist in erster Linie auf die Förderung der Jugend ausgerichtet. Die Finalteilnahme in München war dennoch bereits die siebte von insgesamt acht möglichen unter dem spanischen Trainer. »Diese Konstanz hat kaum ein Team in Europa - oder nur ganz wenige«, sagte Baldi. Und in Deutschland derzeit keines. SID/nd

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