Sündenbock Mietendeckel

Martin Kröger über die Gründe für fehlenden Neubau

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 1 Min.

Dass der Mietendeckel zur Regulierung des grassierenden Mietenwahnsinns Wohnungsunternehmen ein Dorn im Auge ist, liegt auf der Hand. Seit Beginn haben die Immobilienlobby und deren Vertreter alles getan, um das Einfrieren der Mieten in Berlin zu hintertreiben. Dabei wurde auch immer der Dreh verstärkt, dass wegen des Mietendeckels künftig noch weniger Neubau in Berlin erfolgen wird. Wie die neuen Zahlen zeigen, bauen vor allem private Investoren tatsächlich weniger als geplant, die Drohung wurde in die Tat umgesetzt.

Aber als alleiniger Sündenbock dafür, dass zu wenig gebaut wird, taugt der Mietendeckel objektiv betrachtet nicht: Wie der Aufstieg des in Berlin schwer aktiven Konzerns Deutsche Wohnen in die erste Börsenliga Dax zeigt, verdient man nämlich trotz Mietendeckels offenbar bestens mit der Vermietung von Wohnraum. Und dass sich Bauen von bezahlbarem Wohnraum durchaus rechnen kann, wird deutlich an Bauprojekten der landeseigenen Unternehmen, die zeigen, wie es geht.

Die Gründe für den stagnierenden Wohnbau liegen auch woanders: Steigende Bau- und horrend hohe Grundstückspreise, nicht umgesetzte Baugenehmigungen sind zu nennen. Das sind auch die Gründe, warum Genossenschaften kaum noch bauen.

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