Rote Brause - Folge 8: Über Berlins koloniale Kontinuitäten

M*Straße wird zu Anton-Wilhelm-Amo-Straße / Musikschule besetzt / Und: Im Gespräch mit Tahir Della

  • Marie Hecht
  • Lesedauer: 3 Min.
RB8 - Über Berlins koloniale Kontinuitäten

Die Bezirksverordnetenversammlung von Berlin-Mitte hatte letzte Woche beschlossen, die M*straße in Anton-Wilhelm-Amo-Straße umzubenennen, weil »der bestehende rassistische Kern des Namens nach heutigem Demokratieverständnis belastend ist und dem nationalen und internationalen Ansehen Berlins schadet«. Das kam für viele überraschend. Keine 24 Stunden später versammeln sich an der gleichnamigen U-Bahn-Station einige Dutzend Aktivist*innen und Interessierte zum »Dekolonialen Flanieren mit Anton Wilhelm Amo durch die M*straße«. Zu dem Spaziergang mit vier Stationen hatte die Nachbarschaftsinitiative Anton-Wilhelm-Amo-Straße schon eingeladen, als die Umbenennung noch nicht absehbar war. Nach der überraschenden Entscheidung der Bezirksverordnetenversammlung war die Stimmung euphorisch.

Das und News zu den »Querdenker«- Demos und die Besetzung einer Musikschule kannst du im grandiosen Wochenrückblick unseres Roten Brause Podcasts hören.

Check dafür dasnd.de/rotebrause

Die Themen der Woche zum Nachlesen:

Neubesetzung: International vernetzt gegen Mietenwahnsinn - Neue Wohnen-Staatssekretärin ist bei Mieterinitiativen keine Unbekannte

Umbenennung: Berliner Mohrenstraße bekommt einen neuen Namen - Bezirksverordnetenversammlung Mitte stimmt für Umbenennung in Anton-Wilhelm-Amo-Straße

Liebig34: »Liebig 34« soll raus - Bewohner*innen des Hausprojekts scheitern mit Einspruch gegen Räumung

Besetzung: Jugendliche besetzten leer stehende Musikschule - Polizei räumte Gebäude und nahm mehrere Aktivisten fest

Gemeinnützigkeit: Hoffnungsschimmer für Antifaschisten - VVN-BdA könnte bald die Gemeinnützigkeit zurückerlangen, weil kein Aberkennungsgrund mehr vorliegt

Kommentar der Woche: Solidarität kann praktisch sein - Claudia Krieg zum Skandal um die VVN-BdA-Gemeinnützigkeit

Corona-Demo: Angriff der Demokratiefeinde - Auseinandersetzungen um die Corona-Demonstrationen bestimmten Berlins Innenausschuss

Corona-Demo: Angefasster Innensenator - Martin Kröger sieht Andreas Geisel trotz gemachter Fehler fest im Amt

Corona-Demo: Irrationale Ängste sind der Antrieb - Bisher hat die AfD nicht von der Coronakrise profitiert. Doch das muss nicht so bleiben, warnt Robert D. Meyer

Außerdem:

Aufstehen gegen Rassismus - Gemeinsamer Aufruf gegen erneuten Marsch von »Querdenken« und Nazis am Samstag, den 29. August in Berlin

Queerfeministisches Wohnprojekt »Liebig34«

Tear This Down - Projekt der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.