Auf Gewalt folgt Gewalt

Birthe Berghöfer über das Abtreibungsgesetz in Brasilien

Dass Frauenrechte auf der ganzen Welt immer wieder mit Füßen getreten werden, ist wahrlich nicht neu. Die rechtsextreme Regierung Jair Bolsonaros hat nun beschlossen, ihrer zutiefst frauenfeindlichen Politik noch eins draufzusetzen und das ohnehin schon strenge Abtreibungsgesetz verschärft. Statt Hilfe zu erhalten, werden Frauen, die nach einer Vergewaltigung schwanger wurden, zukünftig demütigende Vorschriften gemacht. So sind die Betroffenen zu »ausführlichen Schilderungen« gegenüber Ärzt*innen und Polizei verpflichtet. Können keine Beweise für die Vergewaltigung gefunden werden, droht eine strafrechtliche Verfolgung. Dass sie sich außerdem Ultraschallbilder des Embyos anschauen müssen, gleicht einer emotionalen Erpressung.

Die Perversion dieser neuen Vorschriften zeigt sich nicht zuletzt beim Blick auf den Fall eines zehnjährigen Mädchens, der kürzlich bekannt wurde. Das Mädchen war vergewaltigt worden und schwanger geworden. Radikale Abtreibungsgegner*innen versuchten die als legal erklärte Abtreibung zu verhindern. Psychische Gewalt, die ungewollt Schwangere in Brasilien schon lange ertragen müssen, haben sie nun auch noch vom Staat zu erwarten.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal