Werbung

EU-Parlament tritt auf die Bremse

Martin Ling über die Ablehnung des Abkommens mit dem Mercosur

  • Martin Ling
  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist eine gute Nachricht: Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur wird in seiner vorliegenden Fassung nicht ratifiziert. Die Abgeordneten des EU-Parlaments fordern einklagbare Standards statt unverbindlicher Absichtserklärungen, wie sie die EU-Kommission ausgehandelt hat, um nach 20 Jahren Verhandlungen im Juni 2019 überhaupt ein Grundsatzabkommen durchzubekommen.

Es ist ein Fortschritt, dass selbst der designierte EU-Handelskommissar Vladis Dombrovskis klar sagt, dass es kein Abkommen gibt, solange Brasilien keine verbindlichen Zusagen zum Schutz des tropischen Regenwaldes macht. Worüber Dombrovskis und viele in der EU geflissentlich schweigen: Der Regenwald wird auch für die EU abgeholzt, für Soja, für Futtermittel, für Rindfleisch. Die offenen Adern Lateinamerikas sind offen wegen der Nachfrage von außen – dass der EU mit China da ein Konkurrent erwachsen ist, verschärft den Raubbau nur.

Die vorläufige Absage an dieses Freihandelsabkommen ist keine Abkehr von der EU-Handelspolitik, im Ausland Märkte zu öffnen, um für die Konzerne aus der EU Profite zu sichern. Erst wenn fairer Handel statt Freihandel zur Richtschnur wird, wäre das eine wirklich gute Nachricht.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal