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Einblicke in den Alltag einer Diktatur

  • Lesedauer: 1 Min.

»Unser Bildgedächtnis ist nie statisch, sondern dynamisch, chaotisch und assoziativ. Das gilt auch für unsere Erinnerung an die NS-Zeit. Vergangenheit bildet sich in ihr nie logisch und spiegelbildlich ab. Einige Bilder überdauern die Zeitläufe, wobei sich ihre Deutung und Bedeutung verändern kann. Andere Bilder werden vergessen und verschwinden wieder aus unserem Gedächtnis«, bemerkt Gerhard Paul im Vorwort zu seinem neuen Buch. Noch immer sind wir von Projektionen der NS-Propaganda umgeben. Bilder aus der Nazi-Zeit werden weiterhin instrumentalisiert, dienen erstarkendem Rechtspopulismus und Rechtsradikalismus zur Relativierung oder gar Glorifizierung der zwölf Jahre faschistischer Diktatur in Deutschland und von sechs Jahren mörderischen Weltkrieges und terroristischer Okkupation Europas. Gerhard Paul, Jg. 1951, war von 1994 bis 2016 Professor für Geschichte und ihre Didaktik in Flensburg, Begründer einer Visual History im deutschsprachigen Raum, seziert das Spektrum der lügnerischen Bilderwelten des Nazi-Regimes. Er stellt offizielle Aufnahmen neben weniger bekannte und unbekannte. Sie geben Einblick in den Alltag der sogenannten Volksgemeinschaft auf Straßen und Plätzen, ebenso wie in das millionenfache Leiden und Sterben in den Lagern oder Gefängnissen, den Rückzug in private Räume wie in vor den Verfolgern und Mördern lebensrettende Verstecke. Ein erschütterndes Kaleidoskop.

Gerhard Paul: Bilder einer Diktatur. Wallstein, 528 S., geb., 38 €.

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