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- Haribo in Sachsen
Solidarität macht Kinder froh
Sebastian Bähr über den Kampf um das Haribo-Werk in Sachsen
Im sächsischen Wilkau-Haßlau gingen am Sonntag erneut Beschäftigte und ihre Unterstützer auf die Straße: Sie protestierten gegen die geplante Schließung des einzigen Haribo-Werkes in Ostdeutschland. Kurz vor Weihnachten hatte man den 150 Mitarbeitern mitgeteilt, dass zum Jahresende der Betrieb dicht gemacht werden soll - trotz Gewinnen des in Rheinland-Pfalz sitzenden Mutterkonzerns. Nicht nur, aber vor allem für Ostdeutsche ist die Geschichte altbekannt: Ein (West-)Konzern greift jahrelang Fördergelder ab, transferiert aber die Gewinne in die Zentrale, während man Investitionen in die lokale Infrastruktur weglässt. Wenn man dann genug abgeschöpft hat, wird die verlängerte Werkbank im Osten einfach abgestellt.
Dass solche Unverschämtheiten nicht länger toleriert werden dürfen, ist klar. Erst recht in Zeiten der Pandemie - und auch, um den kleinen Aufbruch Ost in der sächsischen Ernährungswirtschaft nicht zu gefährden. Die engagierten NGG-Gewerkschafter haben den Kampf aufgenommen, die Stadtbevölkerung und zahlreiche Politiker haben sich hinter die Beschäftigten gestellt. Die gesellschaftliche Linke sollte nun nachziehen. Die Haribo-Eigentümerfamilie wie auch die anderen Konzernbetreiber müssen lernen, dass sich der Wind gedreht hat. Man lässt sich nicht mehr alles gefallen.
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