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Fatal vor allem für Mädchen
Die Schließung von Schulen hat in vielen Ländern schlimmere Folgen als die Corona-Pandemie, die sie auslöste, findet Jana Frielinghaus
Vor allem in den Ländern des Südens sind jene Auswirkungen der Corona-Pandemie, die mit dem Virus nichts zu tun haben, weitaus gravierender als die Krankheit selbst. Für Millionen Menschen bedeutet sie den Verlust der materiellen Existenz, Sozialversicherungssysteme existieren vielfach nicht. Die Folgen der Verarmung sind für Kinder geradezu dramatisch, oft geht es um das nackte Überleben und um ausreichend Nahrung. Und gerade für Mädchen ist der Zugang zu Bildung in Gefahr: Sie werden bei finanziellen Engpässen in der Regel als erste von der Schule genommen.
Kindern jedes Geschlechts bleibt zudem durch coronabedingte Schulschließungen gleich ganz der Schulbesuch versagt. Betroffen: ein Fünftel aller Mädchen und Jungen weltweit. Das UN-Kinderhilfswerk forderte deshalb am Dienstag völlig zurecht, die Regierungen müssten für eine schnellstmögliche Wiedereröffnung der vielerorts einfach flächendeckend geschlossenen Einrichtungen sorgen und dafür, dass Unterricht so sicher wie möglich gestaltet wird. Schulen, auch das macht Unicef klar, sind für Kinder besonders in Krisengebieten oft die einzigen Orte, die ihnen eine gewisse Sicherheit bieten und an denen sie mit Mahlzeiten versorgt werden.
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