Akzeptables Homeschooling

Stefan Otto hält die geplanten Schulschließungen für vertretbar

Bleibt es bei den wenigen Tagen vor und nach den Weihnachtsferien, an denen die Schulen geschlossen sind, dann werden die Auswirkungen nicht so gravierend sein wie beim ersten Lockdown im Frühjahr. Das Schuljahr wird dadurch nicht auf den Kopf gestellt, und es scheint, als wären die Einrichtungen diesmal besser auf die Schließungen vorbereitet, wenngleich Kritiker weiterhin eine Gesamtstrategie vermissen. Aber die wird es für elf Millionen Schüler in einem föderalen Bildungssystem wohl niemals geben.

Bei älteren Schülern wird der Unterricht komplett auf Homeschooling umgestellt, auch wenn die technische Infrastruktur noch nicht überall ideal ist, worauf die Bildungsgewerkschaft GEW hinweist. Auch die jüngeren Schüler sollen im Gros zu Hause beschult werden. Eine Notbetreuung wird allerdings für mehr Kinder geöffnet sein als noch beim ersten Lockdown. Die Härten für berufstätige Eltern dürften dadurch abgemildert werden.

Unterm Strich geht also der Unterricht weiter, selbst wenn es natürlich erneut Leerlauf geben wird. Wer aber von einem Chaos spricht wie die AfD, in das die Kinder und Jugendlichen jetzt versänken, will gezielt Unruhe stiften. In Zeiten, in denen die Schulen danach ringen, eine Struktur aufrechtzuerhalten, sind Polemiker denkbar schlechte Ratgeber.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.