Werbung

Keine Strategie

Sebastian Weiermann zur Debatte um eine Linke-Wahlkampfstrategie

Der Spruch über zwei Linke mit den drei Meinungen ist alt und nicht besonders lustig. Schaut man allerdings auf die Debatte um eine Wahlkampfstrategie für die Linke, trifft er zu. Da gibt es einerseits ein Papier des Bundesvorstands, in dem einfach nicht viel steht. Der Text strahlt aus, dass er auf maximale Kompromissfähigkeit hin geschrieben wurde. Sowas weckt bei diskussionsfreudigen Linken natürlich Widerspruch. Anhänger des Reformerflügels hätten es gerne etwas freundlicher gegenüber Grünen und SPD. Der AKL fehlt es an klaren Ansagen. Das ist beides irgendwie verständlich. Doch attraktiv ist das so alles nicht.

Das Papier des Vorstands ist öde, die Reformer will man fragen, warum sie noch immer Hoffnungen in Grüne und SPD setzen, und die AKL, was ihre Revolutionsträume mit der Realität zu tun haben. Die Linke sollte sich endlich überlegen, wo ihre Reise hingeht. Reform oder Revolution, und das sollte sie dann klar aussprechen. Und ihre Mitglieder sollten die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Die Formelkompromisse der letzten Jahre wirken auf potentielle Wähler doch nur abschreckend. Jeder findet Aussagen, die die Partei für ihn unmöglich machen, egal wie richtig sein mag, was andere Stimmen aus der Partei formulieren.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal