Palästinenser als Stein im Schuh

Cyrus Salimi-Asl über Heiko Maas’ Reise nach Ägypten

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 1 Min.

Außenminister Heiko Maas weiht den neuen Regierungsflieger ein und fliegt dazu nach Kairo zu Regierungsgesprächen mit den Außenministern Ägyptens, Frankreichs und Jordaniens. Thema: der Endlosprozess für Frieden zwischen Israelis und Palästinensern, und zwar nach den von US-Präsident Trump gesponserten Abkommen mehrerer arabischer Staaten mit Israel zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Maas träumt von einer Wiederbelebung der Friedensverhandlungen, während der Israels Ministerpräsident Netanjahu ankündigt, 800 Wohnungen im besetzten Westjordanland zu bauen. Eine Ohrfeige für die Palästinenser.

Viele Beobachter glauben, Trumps Vorstoß habe Initiative Bewegung in den Friedensprozess gebracht. Diese Bewegung ist jedoch allein vertikaler Natur: Trump saß zusammen mit Netanjahu auf dem Rücken der Palästinenser, um Zugeständnisse zu erzwingen. Nun setzen sich die Machthaber aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Marokko und Sudan dazu und verstärken das Gewicht. Für die meisten arabischen Staaten, insbesondere die Golf-Monarchien, sind die Palästinenser nur ein diplomatischer Stein im Schuh, den man möglichst rausschütteln möchte. Auf der Agenda steht prominent der Iran, nicht die palästinensische Sache.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal