Spitzensozi

Thomas Kutschaty – der neue starke Mann in der NRW-SPD.

Er soll die NRW-SPD aus der Krise führen: Thomas Kutschaty, Essener, Oppositionsführer und Lautsprecher der kriselnden SPD von Rhein und Ruhr. Zwei Jahre lang hat er sich angeschaut, wie Sebastian Hartmann den Fall der Partei nicht stoppen konnte. Die Kommunalwahlen im September gaben dann den Ausschlag. Selbst in der sozialdemokratischen Erbmonarchie Dortmund musste der SPD-Kandidat in die Stichwahl. Das reichte Kutschaty offenbar und er setzte zum Angriff auf den Bundestagsabgeordneten Hartmann an. Und Kutschaty, der von 2010 bis 2017 nordrhein-westfälischer Justizminister war, gewann die Auseinandersetzung um die Spitze der NRW-SPD.

Sich innerparteilich durchsetzen, daran hat sich Kutschaty in den letzten Jahren gewöhnt. Als sich die Landtagsfraktion 2018 - ein Jahr nach der verlorenen Landtagswahl - eine neue Spitze geben wollte, gewann er gegen den Favoriten der alten Fraktionsspitze Marc Herter. Seitdem arbeitet sich Kutschaty als Oppositionsführer an der schwarz-gelben Landesregierung von Armin Laschet ab. Nach dessen Wahl zum CDU-Vorsitzenden ätzte Kutschaty, NRW habe keinen »Teilzeit-Ministerpräsidenten« verdient. Auch ansonsten spart er nicht mit Angriffen auf Laschet.

Als Justizminister sorgte Kutschaty durch sein Vorgehen gegen den Essener Sozialrichter Jan-Robert von Renesse für Aufsehen. Der Richter hatte das Ghettorentengesetz, das NS-Zwangsarbeiter entschädigen sollte, großzügig ausgelegt und war von seinem Amt abgesetzt worden. Er erhob Vorwürfe, Kutschaty habe diese Absetzung gedeckt. Kutschaty reichte daraufhin Klage wegen Rufschädigung der Sozialgerichtsbarkeit ein. Zu einem Prozess kam es nicht, der Streit wurde außergerichtlich geklärt. Ein Grund dafür war auch die große Empörung von NS-Opferverbänden über das Agieren des sozialdemokratischen Justizministers.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal