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Schluss mit dem Lenínismus!
Martin Ling über die Präsidentschaftswahlen in Ecuador
Die Ecuadorianer haben entschieden: Schluss mit dem Neoliberalismus, Schluss mit dem Lenínismus! Das ist schon vor der Stichwahl am 11. April klar, denn Guillermo Lasso, der konservative Kandidat, der für die Fortsetzung des neoliberalen Kurses von Präsident Lenín Moreno plädierte, hat den Einzug ins Finale durchaus überraschend knapp verpasst.
In der Stichwahl stehen sich zwei linke Kandidaten gegenüber: Andrés Arauz, Minister unter dem Lenín-Vorgänger Rafael Correa, und Yaku Pérez. Die beiden unterscheiden sich in einem Punkt fundamental: Arauz, der als Favorit in die Stichwahl zieht, steht für die Fortsetzung des Bergbaus, stellt die Einnahmen der Rohstoffförderung über den unbedingten Erhalt einer intakten Umwelt, Pérez sieht das genau anders herum.
Es liegt nahe, dass Pérez seinen Überraschungserfolg wegen seines Neins zum Bergbau erzielen konnte. Denn beim gleichzeitigen Referendum »Ja zum Wasser« in Ecuadors drittgrößter Stadt Cuenca sprachen sich über 80 Prozent gegen die Fortsetzung des Bergbaus in der Region aus. Ihnen ist klar, dass ohne intakt bleibende Umwelt alles andere nichts ist. Wem Ecuadors Bürger die Aussöhnung der sozialen mit der ökologischen Frage eher zutrauen, der wird die Stichwahl gewinnen. Arauz hat die besseren Karten.
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