Werbung

Schuster: AfD nutzt Juden als Feigenblatt für Demagogie

Partei gebärdet sich »nur zerstörerisch und gegen die Demokratie gerichtet«

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die AfD gibt sich nach Einschätzung des Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland allein aus taktischen Gründen besonders pro-israelisch. »Das ist nicht nur billig. Das ist verachtenswert«, sagte Josef Schuster der »Süddeutschen Zeitung«. Das Interesse der AfD an Juden reiche nicht weiter, »als uns als Feigenblatt zu nutzen für die eigene Demagogie«. Er verweigere zu der Partei weiterhin jeden Kontakt, sagte Schuster: »Die AfD gebärdet sich meines Erachtens nur zerstörerisch und gegen die Demokratie gerichtet.« Konstruktives habe er von AfD-Abgeordneten »noch nicht gehört«.

Schuster wies zugleich den Vorwurf aus Kulturinstitutionen wie dem Goethe-Institut, dem Deutschen Theater und der Bundeszentrale für politische Bildung zurück, Kritik an Israel würde in Deutschland unterdrückt oder vorschnell als antisemitisch abgewertet. »Wir leben zum Glück in einer Demokratie«, da könne man alles sagen, betonte Schuster. Niemand verbiete es, über Zionismus zu diskutieren oder über die umstrittene BDS-Kampagne. Es sei aber richtig, wenn es keine staatlichen Fördergelder dafür gebe: »Das Grundrecht auf Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass jedermann selbstverständlich ein Recht auf Geld vom Staat hat.«

Der Zentralratspräsident nahm den Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, gegen Kritik in Schutz. Er sei »sehr froh, wenn Äußerungen gegen Israelhass« auch von der Bundesregierung und ihren Beauftragten kämen und »nicht nur allein uns überlassen sind«. epd/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal