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Gute Reise in der Coronakrise?

Markus Drescher über EU-Versuche, Versäumnisse glattzubügeln

Die Europäische Union hätte in der Coronakrise tatsächlich die Chance gehabt zu beweisen, dass sie besser ist als ihr Ruf. Doch nach einem Jahr muss man sagen: Chance vertan. Auch die am Mittwoch von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen vorgestellten Maßnahmen, die man plant oder prüft, sind nur ein Versuch, irgendwie eigene Versäumnisse halbwegs glattzubügeln.

Da wäre zum einen das Impfzertifikat, das die Reisefreiheit in Europa wieder ein Stück weit herstellen soll – vor allem im Interesse der darbenden Tourismusbranche. Und zum anderen die angedrohten Exportbeschränkungen für Impfstoffe. Ersteres soll in einem wahren Kraftakt schnellstmöglich bewerkstelligt werden. Dabei drängt sich jedoch der Eindruck auf, dass hier das Pferd vom falschen Ende her aufgezäumt wird. Sollte nicht zuerst und anders als bisher alle Kraft darauf verwendet werden, das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen? Exportbeschränkungen wiederum könnten sicherlich dafür sorgen, dass mehr Impfstoff in der EU verbleibt. Einer solcher Akt birgt allerdings auch immer die Gefahr einer Gegenreaktion – und damit das Entstehen eines Nebenkriegsschauplatzes, den derzeit wahrlich niemand braucht.

Spaß und Verantwortung

Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann

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