An den Wünschen vorbeigearbeitet

Stefan Otto kritisiert ungleich verteilte Beschäftigung

Frauen würden gerne mehr arbeiten, insbesondere Mütter hängen oft in der Teilzeitfalle. Und der Lockdown hat erneut gezeigt, dass bei geschlossenen Schulen und Kitas vor allem Frauen sich um die Kinder kümmern. In der Coronakrise verdeutlichen sich die alten Rollenbilder, die offenbar wenig mit den Vorstellungen übereinstimmen, wie sich eine Balance von Leben und Arbeiten gestalten sollte.

Das Ergebnis der Studie zu Arbeitszeitwünschen ist denn auch keine Überraschung, sondern ein Trend; das Bild von der Arbeitswelt hat sich bereits seit längerem verändert. Arbeitszeit soll gerechter verteilt werden, so der vielfache Wunsch. Hier besteht Handlungsbedarf. Es fehlen noch immer viele Kitaplätze; zudem müssten die Einrichtungen länger geöffnet haben und auf die Arbeitszeiten von Berufstätigen abgestimmt werden. Aber auch der Entgrenzung von Arbeit sollte ein Riegel vorgeschoben werden, die Höchstarbeitszeit müsste weiter begrenzt werden. Denn vor allem Männer wünschen sich weniger Arbeit. Es braucht also einen Rahmen, der Beschäftigungszeiten flexibler gestaltet. Die bisherigen Regelungen sind enttäuschend - weil die Politik einseitig die Interessen der Unternehmen bedient.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal