Söder kann warten

Markus Drescher über Corona und die Kanzlerkür der Union

Wer wird Kanzlerkandidat der Union? Diese Frage wird in den kommenden Tagen und Wochen bis Pfingsten - bis dahin soll ein Name feststehen - CDU, CSU und die Anhänger beider Parteien in Atem halten. Zur Auswahl stehen Armin Laschet für die CDU und Markus Söder für die CSU. Beides Ministerpräsidenten, beides Parteichefs und beide damit Protagonisten in der Coronakrise. Doch nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen sieht es derzeit zumindest diversen Umfrageergebnissen zufolge nicht aus. Söder liegt hier klar vorn.

Der Franke mit Ecken und Kanten ist zudem in einer deutlich komfortableren Position als sein etwas schwammig agierendes NRW-Pendant. Laschet muss aufholen, als »Macher« punkten, der in der Lage ist, der Pandemie zu begegnen. Und er muss die Führungspersönlichkeit geben, die sich viele Unionsanhänger wünschen, während Söder die genannten Eigenschaften schon seit geraumer zugeschrieben werden. Laschet muss machen, Söder kann warten. Auch darauf, wie sich die Chancen der Union entwickeln, erfolgreich oder zumindest halbwegs glimpflich im Herbst durch die Bundestagswahlen zu kommen. Denn geht das Coronachaos der Bundesregierung weiter und damit einher auch die Umfragewerte in den Keller, kann Söder einfach in Bayern bleiben - und Laschet die Niederlage überlassen.

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.