Markt mit Deckel

Peter Steiniger zu Lissabons Maßnahmen gegen Corona-Profiteure

Die einen bluten in der Coronakrise aus, die anderen stoßen sich gesund. Für die großen Geschäftemacher auf dem Feld Gesundheit bedeutet die Krise eine dicke Chance. Und sie nutzen sie, diktieren Abnehmern, Verbrauchern, ganzen Staaten die Preise und Bedingungen und bekriegen sich untereinander. In Portugal bremst die Regierung den Goldrausch nun etwas. Für Corona-Selbsttests gilt ab sofort eine Begrenzung der Gewinnmarge im Groß- und Einzelhandel auf 15 Prozent. Das entspricht der Spanne, die bereits für Alkohol zur Desinfektion, andere Schutzmittel sowie medizinische Geräte gilt. Auch in Portugal waren zu Beginn der Epidemie die Preise exponentiell in die Höhe geschnellt, wurde mit solchem Equipment gnadenlos spekuliert. Die Gesetze des Marktes funktionierten also bestens.

Das neue Dekret ist ein winziger Schritt. Das Grundproblem von Gesundheit als Ware bleibt unangetastet und Portugal bei den Impfstoffen im Griff von Big Pharma. Die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Lockdowns lasten auch ohne Mondpreise für die Tests schwer auf den Portugiesen. Andere Branchen dort können von einer 15-Prozent-Marge nur träumen. Das ist immer noch ein hübscher Schnitt, auch wenn hierzulande die Vertriebler von CDU/CSU nur müde lächelnd abwinken würden.

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