Andreia Galvão: Eine politische Rolle

Die Schauspielerin Andreia Galvão springt in Portugals Parlament ein

Andreia Galvão (l.) nimmt im Parlament den Platz von Mariana Mortágua (r.) ein.
Andreia Galvão (l.) nimmt im Parlament den Platz von Mariana Mortágua (r.) ein.

Bei der Plenardebatte des portugiesischen Parlaments am vergangenen Freitag blieb der Platz der Vertreterin des Linksblocks (Bloco de Esquerda, BE) ein weiteres Mal leer. Seit dem Rechtsruck bei der Wahl im vergangenen Mai ist die linke pluralistische Partei mit trotzkistischen Wurzeln nur noch mit einem Mandat in der 230 Sitze zählenden Assembleia da República vertreten. Ihre Vorsitzende Mariana Mortágua befindet sich derzeit auf einer anderen, komplizierten Mission: Die BE-Abgeordnete schloss sich Ende August der Gaza-Flottille an, die mit Dutzenden Booten und vielen Tonnen Hilfsgütern auf dem Weg über das Mittelmeer zu dem von Israel bekriegten Palästinensergebiet ist – eine symbolische Aktion gegen die humanitäre Katastrophe dort, angesichts der unüberwindlichen illegalen Abriegelung des Gazastreifens.

Weil sich der Zeitplan der Soli-Aktion verzögert und damit ihr Stuhl im Palácio de São Bento nicht länger leer bleibt, überlässt Mortágua (39) diesen nun vorübergehend der 25-jährigen Nachrückerin Andreia Galvão, die über die Liste ihrer Heimatstadt Lissabon ins Parlament gelangt.

Auch Galvão gehört der Führung des Linksblocks an. Politisiert wurde sie in der Bewegung für Klimagerechtigkeit. Die neue Abgeordnete ist Schauspielerin und Dramaturgin und besitzt einen Abschluss der Neuen Universität Lissabon in Kommunikationswissenschaften mit den Schwerpunkten Film und Fernsehen. Sie war Mitgründerin eines Kulturvereins und steht für Theatergruppen auf der Bühne. Auch diese ist für sie ein soziales und politisches Aktionsfeld. Stücke, an denen sie mitwirkte, behandeln Themen wie die ökologische Krise, den Feminismus oder das Erbe der Diktatur und des kolonialistischen Portugals.

- Anzeige -

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -