15 Tote bei Anschlägen in Afghanistan
Taliban kündigen Waffenruhe an
Kabul. Bei Anschlägen in Afghanistan sind mindestens 15 Menschen umgekommen, der Großteil Zivilisten. Das teilten lokale Behörden am Montag mit. Demnach war in der Provinz Sabul im Süden ein Reisebus auf eine am Straßenrand platzierte Bombe aufgefahren. Dabei starben mindestens elf Menschen. In der Provinz Parwan sind mindestens zwei weitere Zivilisten ums Leben gekommen. Ein Minibus sei auf eine Mine am Straßenrand gefahren. Als Anrainer kamen, um zu helfen, habe es eine weitere Explosion gegeben, bei der vier Menschen verletzt worden seien, hieß es. In der Provinz Farah im Westen ist zudem in der Nacht zu Montag ein Kontrollpunkt der Armee mit einer Autobombe angegriffen worden. Der Provinzgouverneur sprach von zwei toten Soldaten.
Unterdessen haben die militant-islamistischen Taliban eine dreitätige Feuerpause für die bevorstehenden Feiertage zum Ende des Fastenmonats Ramadan angekündigt. Alle Kämpfer seien angewiesen, landesweit vom ersten bis zum dritten Tag des Zuckerfestes offensive Operationen einzustellen, heißt es in einer Erklärung der Taliban. Die Feiertage beginnen am Mittwoch oder Donnerstag, abhängig von der Sichtung des Mondes.
Aus Kabul hieß es am Montag, Präsident Aschraf Ghani habe die Sicherheitskräfte angewiesen, die Waffenruhe zu achten. Ghani forderte die Taliban auf, eine dauerhafte Feuerpause einzugehen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die seit September laufenden Friedensgespräche treten auf der Stelle. Die Islamisten wollen erst an Initiativen zur Beschleunigung des Friedensprozesses teilnehmen, wenn alle US- und Nato-Truppen aus dem Land sind.
Mit Beginn des offiziellen Abzugs der Truppen der USA und der Nato 1. Mai haben die Taliban Offensiven in mehreren Provinzen Afghanistans gestartet. Beobachter hatten eine Verschlechterung der Sicherheitslage rund um dieses Datum und in weiterer Folge befürchtet.dpa/nd
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