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Über die Hälfte der Flüge in Deutschland waren 2020 Kurzstreckenflüge
Statistikamt: Anteil trotz Corona auf Stand des Vorkrisenjahres 2019
Insgesamt ging die Zahl der Flüge wegen der Corona-Pandemie und des daher eingeschränkten Luftverkehrs stark zurück. Demnach gab es 2020 rund 596.000 Passagierflüge, im Jahr zuvor waren es insgesamt noch 1,74 Millionen Verbindungen - ein Einbruch von 66 Prozent.
Generell dienten Kurzstreckenflüge unabhängig von der Pandemie vor allem dazu, nahegelegene Ziele im Ausland anzusteuern, wie die Statistiker weiter mitteilten. Demnach waren 73 Prozent der 313.000 Kurzstreckenflüge 2020 Auslandsflüge, 2019 lag deren Anteil bei 74 Prozent.
In Deutschland gab es zuletzt eine Debatte über die Kurzstreckenflüge, die von den Grünen angefacht wurde. Sie wollen solche kurzen Distanzen auf Dauer abschaffen und fordern als Alternative eine attraktive Bahn. In Frankreich ist ein Ende für manche Kurzstreckenflüge bereits beschlossene Sache.
Auch Inlandsflüge sind Teil der Diskussion. Deren Anteil an den Passagierflügen war hingegen schon vor der Pandemie rückläufig, während die Zahl der Flüge insgesamt gestiegen war: Zwischen 2010 und 2019 stieg die Zahl der Passagierflüge laut Statistikamt von 1,61 Millionen auf 1,74 Millionen Verbindungen. Die Zahl der Inlandsflüge ging hingegen im selben Zeitraum von 289.000 auf 241.000 zurück. Damit sank der Anteil von knapp 18 auf 14 Prozent.
Im vergangenen Jahr war jeder siebte Flug ein Inlandsflug - dieser Anteil blieb unverändert gegenüber 2019. Erfasst wird dabei nicht, ob es sich um einen Zubringerflug handelt.
Die Statistiker verwiesen zudem auf Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Demnach waren Passagierflüge in Deutschland 2020 für einen CO2-Ausstoß von insgesamt 9,75 Millionen Tonnen verantwortlich. Davon gingen knapp acht Prozent auf das Konto von reinen Inlandsflügen. Der Einbruch der Flüge in Deutschland durch die Corona-Krise bedeutete zudem einen Rückgang der CO2-Emissionen um 63 Prozent verglichen mit 2019. AFP/nd
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