- Kommentare
- Digitalisierung der Behörden
Politische Mühlen mahlen langsam
Martin Kröger über abgehängte Stadtränder und überlastete Bürgerämter
Zwischenzeitlich gab es ja auch tatsächlich zeitnah Termine in den Bürgerämtern, weshalb die Grünen etwas forsch zur Halbzeit der Legislatur bilanzierten, dass dieses Problem beseitigt sei. Weit gefehlt: Seit der Coronakrise und der Schließung der Amtsstuben sind die Warteschlangen wieder sehr lang: Wer etwa an diesem Montag berlinweit einen Termin für einen neuen Personalausweis buchen wollte, bekommt um die Mittagszeit dazu erst am 6. September wieder einen Termin angeboten. Bis dahin sind alle Termine vergeben – allen Ad-hoc-Programmen und Senatsplänen zur Verbesserung dieses Missstandes zum Trotz.
Ähnlich wenig wie bei den Bürgerämtern ist bei der verkehrlichen Anbindung der Stadtränder passiert. Dass ab Mai 2022 endlich Rufbusse fahren sollen, wäre ein echter Fortschritt für die Wohngebiete im Osten. Warum das aber nicht schon lange möglich ist, lässt sich nicht wirklich nachvollziehen. Was wurde nach den hohen Stimmengewinnen der AfD nicht alles versprochen, um die Stadtränder zu stärken. Passiert ist zu wenig, die Quittung dafür könnte bei der kommenden Wahl am 26. September folgen.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.