Steigender Anpassungsdruck

Die grassierende Fremdenfeindlichkeit in Deutschland besorgt

Migration ist zum Glück kein zentrales Wahlkampfthema, denn sonst würde es schnell schäbig werden. Ein Interesse daran hätte wohl nur die politische Rechte, die zuletzt mehr Gewicht bekommen hat: Die AfD hat sich in den Parlamenten etablieren können, und die von Rechtspopulisten beeinflusste Querdenken-Bewegung wurde während der Pandemie laut.

Natürlich wirkt eine erstarkte Rechte auch in die Gesellschaft hinein, wie eine Langzeitstudie der Uni Bielefeld zeigt. Ein Drittel der Befragten, die nach Deutschland eingewandert sind, gab demnach an, oft rassistischen Beschimpfungen ausgesetzt zu sein. Ein solch hoher Wert ist schockierend, ebenso wie es beunruhigt, dass eine Mehrheit der Befragten es begrüßen würde, wenn die Zugewanderten ihre kulturelle Identität aufgäben.

Der Druck, sich anzupassen, ist für sie spürbar größer geworden. Umso wichtiger ist es, dass die Politik Konzepte voranbringt, Neuankömmlingen eine Teilhabe zu ermöglichen. Sprachkurse, Hilfe bei der Wohnungssuche, Unterstützung von Migranteninitiativen oder gemeinsame Feste sind Dinge, die ohne viel Aufhebens stattfinden müssen. Mehrheitsfähig ist dies: Immerhin gaben 53 Prozent der Befragten an, dass ein Zusammenleben mit Zugewanderten den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken werde.

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