Es braucht den Great Reset

Zum Blackout bei Facebook, Whatsapp und Instagram

Danke dafür: Sieben Stunden lang stand die Aufmerksamkeitsökonomie bei drei der weltweit meistgenutzten sozialen Medien still, ruhte dort der Infokrieg, weil jemand im Facebook-Reich zu früh die Enter-Taste gedrückt hatte. Das sorgte für viel Spott, nicht zuletzt bei Twitter, wo der Konzern notgedrungen mit einer seiner nichtssagenden Erklärungen die Megapanne eingestand. Doch die Sache ist ernst, sieht man vielleicht von Instagram ab, das nur die Werbewirtschaft und ihre peinlichen Influencer wirklich brauchen. Zuckerbergs Datenkrake kontrolliert Kommunikationsmittel von enormer Reichweite, ihre Technologien sind miteinander vernetzt und reichen in viele Sphären von Wirtschaft und Gesellschaft.

Die Störung zeigt die Kehrseite dieser Konzentration. Der Ausfall schnitt die Welt neben Katzenbildern auch von relevanten Informationen ab, machte Technik in etlichen Bereichen zeitweilig unbenutzbar. Die Anfälligkeit des Systems in einem für Gesellschaften strategischen Bereich ist aber nur einer der Gründe, warum die Macht der Social-Media-Konzerne gebrochen werden muss. Sie sind Risiken für Sicherheit und Demokratie. Sie haben die Datenhoheit über Milliarden, ihre Algorithmen formen Bewusstsein, Hass und Desinformation liefern ihnen Extraprofite. Twitter ist da übrigens nicht lustiger.

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