Trocken und traurig

Wassermangel in der Lausitz

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

Brandenburgs Gewässer leiden unter dem Klimawandel. Das steht fest. In der Lausitz trifft es den Pinnower See besonders hart. Die Vermutung liegt nahe, dies habe mit dem Tagebau Jänschwalde zu tun. Das kann eigentlich niemand abstreiten. Jeder müsste wenigstens zugeben, dass die im Kraftwerk Jänschwalde verfeuerte Braunkohle zur globalen Erwärmung beiträgt. Fakt ist auch, dass die Tagebaue im Lausitzer Revier den Wasserhaushalt tüchtig durcheinandergebracht haben. Hier reguliert sich nichts mehr von allein - und das wird noch sehr lange so bleiben, weit über das Jahr 2038 hinaus, in dem spätestens alle deutschen Kohlekraftwerke abgeschaltet sein sollen.

Es gibt Stimmen, die vor einem früheren Kohleausstieg warnen, weil ohne das in den Tagebauen abgepumpte und in die Spree abgeleitete Grundwasser die Schwarzerlen im Spreewald absterben. Es ließe sich allerdings auch Grundwasser fördern, ohne Kohle auszubuddeln und zu verbrennen. Dann ist jedoch eine der Fragen, wer das bezahlt. Die Kosten wären aufzurechnen gegen den Klimawandel, der uns teuer zu stehen kommt.

Dass auch Seen bedroht sind, in deren Umfeld es weit und breit keinen Tagebau gibt, zeigt der bei Potsdam gelegene Seddiner See. Von dem blieb in heißen und trockenen Sommern zuletzt nicht viel mehr als eine Pfütze übrig. Der Anblick war noch trauriger als die in der Luft hängenden Bootsstege am Pinnower See. Eine Konferenz des Fördervereins Seddiner See beschäftigt sich diesen Donnerstag mit dem Problem.

Dass es im Sommer 2021 in Brandenburg wieder mehr geregnet hat und nicht so heiß war, bedeutet übrigens keineswegs, dass es auf längere Zeit gerechnet nicht dennoch immer wärmer und trockener wird. Das ist eindeutig belegt. Es darf nicht tatenlos zugeschaut werden.

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