Es hängt an Duda

Stephan Fischer zum neuen polnischen Mediengesetz

  • Stephan Fischer
  • Lesedauer: 1 Min.

Seit die PiS 2015 die Regierung in Polen anführt und den Präsidenten stellt, ist der Umbau der Medienlandschaft elementarer Bestandteil des Staatsumbaus. Man kann das Ergebnis auf zwei Weisen beschreiben: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk TVP wurde schnell zum Staatsrundfunk umgestaltet. Regionale Presse, die in der Hand ausländischer Verlage lag, befindet sich nun in der Hand staatsnaher Unternehmen. Unabhängige überregionale Tageszeitungen bekommen teils keine Anzeigen von ebenjenen. Wie man den »Erfolg« der PiS noch beschreiben kann: Seit 2015 ist das Land auf dem weltweiten Index für Pressefreiheit um 46 Ränge zurückgefallen.

Nun soll ein Gesetz den Einfluss außereuropäischer Investoren auf Medienunternehmen beschränken. De facto geht es um TVN, das noch mehrheitlich dem US-Unternehmen Discovery gehört. Präsident Andrzej Duda muss nun entscheiden, ob er für der PiS die polnische Medienlandschaft planiert, dabei aber die USA massiv verärgert, auf die Polen als Nato-Mitglied dringend angewiesen ist, umso mehr durch den Konflikt mit der EU – oder mit einem Veto das Gesetz blockiert. Mehr als eine Verzögerung durch den polnischen Präsidenten ist aber erfahrungsgemäß nicht zu erwarten.

Teller und Rand - der Podcast zu internationaler Politik

Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -