Gegen die Krisenprofiteure

Moritz Wichmann zu Initiativen gegen Marktmacht von US-Konzernen

  • Moritz Wichmann
  • Lesedauer: 2 Min.
Inflation und gestiegene Preise - unter anderem für Fleisch sind ein politisches Problem für US-Präsident Joe Biden. Er kämpft dagegen, recht zaghaft zwar, aber es geht in die richtige Richtung.
Inflation und gestiegene Preise - unter anderem für Fleisch sind ein politisches Problem für US-Präsident Joe Biden. Er kämpft dagegen, recht zaghaft zwar, aber es geht in die richtige Richtung.

Die wenig überzeugende und politisch wenig gewinnbringende Antwort des Weißen Hauses auf die hohe Inflation in den USA war bisher: Diese sei vorübergehend, man müsse abwarten und Geduld haben. Zunehmend probiert es US-Präsident Joe Biden nun mit Anti-Marktmacht-Rhetorik in bester, aber jahrzehntelang vergessener New-Deal-Manier. Er wolle kleine Farmer unterstützen, erklärte Biden bei der Ankündigung von Maßnahmen dazu.

Der Präsident skandalisierte, dass vier große Fleischunternehmen bis zu 85 Prozent des US-Fleischmarktes kontrollieren. In der Coronakrise haben sie die Preise deutlich erhöht – aber nur für die Konsument*innen, nicht die Abnahmepreise für die erzeugenden Kleinfarmen. Das Ergebnis sind hohe Profite für Fleischkonzerne wie Tyson Foods.

All das ist Teil eines Paradigmenwechsels, den Biden mit der Besetzung von Anti-Monopol-Posten in US-Bundesbehörden durch progressive Demokraten eingeleitet hat. Dass der US-Präsident nun auch rhetorisch stärker einen Anti-Monopol-Linkspopulismus bedient, ist richtig, wenn gleich er – typisch Biden – zu zaghaft agiert.

Gerne mehr davon! Gerechtfertigt ist das allemal: Ökonomen haben errechnet, dass gestiegene Firmenprofite für rund 60 Prozent der Preiszuwächse im Land verantwortlich sind.

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