Nicht nur für die Reichen sanieren

Louisa Theresa Braun findet, dass Klima- und Mieter*innenschutz zusammengehören

  • Louisa Theresa Braun
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Wärmeversorgung und ein energieeffizienter Gebäudesektor sind entscheidende Faktoren für das Erreichen von Energiewende und Klimaschutzzielen. Momentan hat Berlin in diesem Bereich allerdings großen Nachholbedarf: Gerade mal 100 Megawatt Strom werden auf den Dächern der Hauptstadt durch Solarenergie erzeugt. Um, wie bis 2035 angestrebt, ein Viertel des in Berlin benötigten Stroms aus klimafreundlicher Sonnenergie zu gewinnen, müssten es aber etwa vier Gigawatt sein. Und die Sanierungsrate in der Hauptstadt liegt bei unter einem Prozent im Jahr. Mindestens vier Prozent wären nötig, um die Pariser Klimaziele einhalten zu können.

Klimagerechtigkeit bedeutet aber auch, dass nicht diejenigen die Energiewende finanzieren, die am wenigsten haben. Unter den jahrelangen Versäumnissen dürfen nicht die Mieter*innen leiden, die in Berlin ohnehin schon oft kaum noch wissen, wovon sie die explodierenden Mietpreise bezahlen sollen, obwohl manche von ihnen zu Hause im Kalten sitzen. Währendessen vernachlässigen Wohnungskonzerne Instandhaltungen, um anschließend bei Modernisierungsmaßnahmen abzusahnen. Und in Milieuschutzgebieten, wo Luxussanierungen verboten sind, werden Mieter*innenschutz und energetische Sanierung gegeneinander ausgespielt.

Sanierungen sollten prinzipiell nicht dafür gedacht sein, die Reichen noch reicher zu machen, sondern dazu, das Klima für alle zu verbessern. Es braucht endlich sozial gerechte Lösungen. Zum Beispiel in Form von ordnungsrechtlichen Maßnahmen und einer Verpflichtung von Eigentümer*innen zu sanieren in Verbindung mit umfangreichen und niedrigschwelligen Förderungen.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal