Gravierender Engpass

Noch hapert es bei der Integration von Schülern aus der Ukraine

Die weitaus meisten Schüler aus der Ukraine kommen ohne Deutschkenntnisse in Regelklassen. Nur selten gibt es dort Übersetzungen oder ukrainische Lehrkräfte. Das war leider abzusehen. Die Fluchtbewegung aus der Ukraine kam plötzlich, niemand konnte sich darauf einstellen. Die vielen kleinen Erfolgsmeldungen aus den letzten Wochen, dass etwa Lehrerinnen aus der Ukraine angestellt werden, täuschen nicht darüber hinweg, dass der Unterricht für die meisten ukrainischen Schüler nicht sonderlich gut funktioniert, weil eine Sprachbasis fehlt.

Dabei haben sich in den vergangenen Jahren Willkommensklassen durchaus bewährt, wenn sie denn kein dauerhafter Aufbewahrungsort für Kinder und Jugendliche werden. Dort können sie die Sprache lernen und parallel dazu einzelne Stunden im Regelunterricht besuchen. Mancherorts gibt es individuell erstellte Stundenpläne, die sich nach dem Stand der Schüler richten. Voraussetzung dafür ist natürlich eine enge pädagogische Begleitung. Und hier gibt es ein großes Problem, das sich in den kommenden Wochen und Monaten noch zuspitzen kann: Mit einem Bedarf von bis zu 24 000 weiteren Lehrkräften rechnet die Bundesregierung in absehbarer Zeit. Und es klingt illusorisch, dass so viele Pädagogen zusätzlich eingestellt werden.

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