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Auf Eskalationskurs
Nach dem Erfurter Parteitag verschärft Sahra Wagenknecht die Auseinandersetzung mit der Parteispitze
Wer angenommen hatte, dass der Linke-Parteitag in Erfurt das Ende der internen Auseinandersetzungen bringen würde, ist ein Fantast. Wer sich sicher war, dass die alte Devise »Nach dem Parteitag ist vor dem Streit« weiter gilt, ist – wie sich am Tag 1 nach Erfurt zeigt – ein Realist.
Natürlich müssen Differenzen ausgetragen werden. Aber es wäre ja immerhin eine Möglichkeit, Mehrheitsentscheidungen eines Parteitags in Personal- und inhaltlichen Fragen zu akzeptieren. Sahra Wagenknecht tut genau das Gegenteil und teilte umgehend per Ferndiagnose mit, was sie von der neuen Parteiführung hält: nichts. Sie wusste, kaum waren die Stimmen in Erfurt ausgezählt, dass die dort gewählten Linke-Vorsitzenden ein »losing team« sind – eine Verlierertruppe.
Das ist eine offene Kampfansage, nachdem Kandidaten aus dem Wagenknecht-Umfeld in Erfurt scheiterten oder zurückzogen. Die Auseinandersetzung in der Linken wird damit nicht kanalisiert, sondern eskaliert. Wagenknecht gibt einen Ton vor – auch für die angekündigte Konferenz ihrer Anhänger im Herbst. Ausgestreckte Hand? Nein, geballte Faust.
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