- Kommentare
- Zuwanderung
Ein Land auf der Warteliste
Markus Drescher über fehlende Arbeitskräfte
Handwerk, Gesundheitsbereich, Verwaltung, Bildung, Flughäfen, Gastronomie – überall hier und in vielen weiteren Branchen fehlen Arbeitskräfte. Schlicht und einfach, weil sich die Politik mittlerweile nun schon fast seit Jahrzehnten standhaft geweigert hat, die Warnungen und Mahnungen ernst zu nehmen, dass mit dem demografischen Wandel genau das passieren wird, was nun zu beobachten ist: Ein ganzes Land befindet sich gefühlt auf irgendeiner Warteliste.
Anstatt die Realität anzuerkennen, dass es zugewanderte Menschen braucht, um den Arbeitskräftebedarf decken zu können – und diese Tatsache auch proaktiv gegenüber der Bevölkerung zu vertreten –, blieb man ideologisch einem mehr oder minder stark ausgeprägten »Ausländer raus« verhaftet. Und auch wenn FDP-Fraktionschef Christian Dürr nun fordert, dass, »wer von seiner Hände Arbeit leben kann, muss sofort arbeiten dürfen«, brauchen die Liberalen nicht so zu tun, als hätten sie dieses Spiel nicht selbst mitgespielt. Auf schnelle Abhilfe braucht man sowieso nicht hoffen – dafür ist die Warteliste der hausgemachten Probleme, die einer Lösung harren, zu lang.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.