- Kommentare
- Energiepolitik
Von der HRE lernen
Eine Staatsmehrheit bei Uniper ist absehbar
Dass sich Gewerkschaftschefs vor allem um – gut bezahlte – Arbeit Gedanken machen müssen, liegt in der Natur der Sache. Beim schwer angeschlagenen Energiekonzern Uniper, der sich nur noch mit staatlichen Hilfskrediten über Wasser halten kann, geht es um Tausende Jobs, die allein in Deutschland in Gefahr sind. Daher setzen die Chefs von Verdi und IG BCE auf eine staatliche Mehrheitsbeteiligung.
Darauf wird es ohnehin hinauslaufen, da der teilstaatliche finnische Hauptaktionär derzeit selbst gestützt werden muss. Die Frage ist daher eine andere: Was soll der Bund mit Uniper anfangen? Der Konzern ist der fossile Teil der Eon, die sich vor Jahren elegant seiner Geschäftsfelder entledigt hat, die in der klimaneutralen Welt keine Zukunft haben. Das sollten sich alle die vor Augen halten, die große LNG-Träume hegen. Logisch wäre ein Vorgehen wie einst bei Finanzkrisenbank HRE: den Gasteil, der gerade zum Fass ohne Boden wird, in eine Abwicklungsanstalt packen sowie nach und nach über viele Jahre dicht machen. Grundlage dafür wäre aber ein Gasausstieg, um den sich die Politik trotz der aktuell riesigen Probleme immer noch herumdrückt.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.