Ausgezeichneter Visionär

Der Naturschützer Christof Schenck ist ein Visionär, wenn es um den Erhalt der unberührten Natur geht

Protest im Amazonas-Gebiet: Sonia Guajajara, Oberhaupt der ethnischen Gruppe der Guajajara, zeigt während eines Protests gegen Gewalt, illegalen Holzeinschlag, Bergbau und Viehzucht ihre rot bemalten Hände.
Protest im Amazonas-Gebiet: Sonia Guajajara, Oberhaupt der ethnischen Gruppe der Guajajara, zeigt während eines Protests gegen Gewalt, illegalen Holzeinschlag, Bergbau und Viehzucht ihre rot bemalten Hände.

Motivation für seine Arbeit schöpft Christof Schenck aus dem Ernst der Lage. »Die Welt brennt an allen Ecken und die Zeitfenster, noch etwas zu retten, werden immer kleiner«, erläutert der Biologe. Der 60-Jährige leitet die Zoologische Gesellschaft (ZGF) Frankfurt seit nunmehr 22 Jahren und hat die Organisation entwickelt. Das Engagement der Gesellschaft konzentriert sich auf 31 Projekte in 18 Ländern. »Wir als ZGF haben die finanziellen und personellen Möglichkeiten, etwas zu bewegen, also müssen wir das auch tun. Und zwar jetzt«, erklärt der Naturschützer.

Schenck setzt sich dafür ein, bedrohte Wildnisgebiete im Amazonasgebiet, im Kongobecken und in Südostasien vor menschlichen Eingriffen zu schützen. Dafür wird er in diesem Jahr mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet. Er wolle die »Hot-Spots der Artenvielfalt langfristig vor dem Zugriff wirtschaftlicher Interessen bewahren und gleichzeitig die nachhaltige Entwicklung und finanzielle Absicherung der Bevölkerung vor Ort gewährleisten«, würdigte die Bundesstiftung Umwelt das Engagement des Biologen. Schenck hatte jüngst eine Finanzierung der Nationalparks gefordert, die oft mit schwankenden Einnahmen zu kämpfen haben. Dafür entwickelte er einen Fonds, bei dem die Schutzgebiete Erlöse eines Kapitalstocks erhalten.

Der Präsident der Zoologischen Gesellschaft, Klaus Becker, freute sich über die Ehrung. Schenck sei ein Naturschützer aus Leidenschaft, Biologe mit Leib und Seele und ein konsequenter Mahner in Anbetracht der globalen Klima- und Biodiversitätskrise, so Becker. Aber er sei auch ein Stratege und visionärer Vordenker. Die Auszeichnung betrachtet Schenck selbst als Ansporn, den bereits eingeschlagenen Weg weiterzugehen. »Ich fühle mich geehrt«, sagt er, »aber es ist auch eine unglaubliche Verantwortung, jetzt auf gar keinen Fall nachzulassen. Denn es liegt ganz viel vor uns.«

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